ARI-Armaturen: Hebel für mehr Energieeffizienz

Das Unternehmen ARI-Armaturen hat eine Absperrklappe entwickelt, die das Potenzial hat, die Energieeffizienz und Produktivität von Anlagen erheblich zu erhöhen. Über den entschlossenen Antrieb und den Willen zum Erfolg.

Für die Jury des Innovationspreis MARKTVISIONEN war es eine klare Entscheidung: Mit der Entwicklung einer neuen Absperrklappe unter dem Namen ZEDOX HEXO® High Performance, sei dem Unternehmen ARI-Armaturen ein großer Innovationssprung gelungen.

„Der Anwendungsbereich für das Produkt ist riesig – genauso wie der Nutzen: Mit der neuen Absperrklappe können Unternehmen die Energieeffizienz und Produktivität ihrer Anlagen erheblich steigern. Wir sind überzeugt, dass das Unternehmen mit der Technologie neue Märkte erschließen und die Produktion am Standort OWL und Deutschland sichern wird“, so die Begründung der Jury.

Die ZEDOX HEXO® High Performance Absperrklappe von ARI-Armaturen wurde mit dem Innovationspreis OWL ausgezeichnet. Foto: ARI-Armaturen

Insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Energiepreise und der geopolitischen Entwicklungen sei die Innovation ein wichtiger Beitrag zur Energie- und Wärmewende.  Absperrklappen sind Industriearmaturen, die dazu dienen, die Strömungsverläufe von flüssigen und gasförmigen Medien wie Wasser, Dampf und Öl zu regulieren. Anwendungsfelder sind beispielsweise Wärmeversorgung, Belüftung und Kühlung, aber auch Industrieanlagen in allen Branchen. Der notwendige Einsatz von herkömmlichen Absperrklappen in den Rohrleitungen führt jedoch zu Druckverlusten und Verwirbelungen, speziell unmittelbar hinter den Absperrklappen, was physikalisch nicht zu vermeiden ist.

 

Mit der ZEDOX HEXO® High Performance Absperrklappe liefert ARI-Armaturen einen völlig neuartigen Ansatz in der Armaturenbranche. Kern ist eine innovative Wabenscheibentechnologie, bei der die besondere Oberflächenstruktur der Klappenscheibe eine optimale Strömung der Medien ermöglicht. Dabei wurden die Entwickler des Unternehmens von der Oberflächenstruktur eines Golfballs inspiriert. Durch die neue Technologie können die Durchflusswerte der Absperrklappen um bis zu 35 Prozent optimiert werden. Verwirbelungen der Medien und Vibrationen in den Leitungen werden erheblich eingeschränkt. So können Anwender Energie in erheblichem Umfang einsparen, Anlagen kompakter bauen und die Prozesssicherheit verbessern. Je nach Bauweise der Anlage lässt sich der für die Absperrklappe erforderliche Bauraum um bis zu 25 Prozent reduzieren.

Am Anfang habe die Frage im Raum gestanden, wie sich das Gewicht der Klappenscheibe reduzieren lasse?, erzählt Dietmar Roehrmann, Bereichsleiter Vertrieb und Marketing im Hause ARI-Armaturen. Hieraus sei dann die Idee von einer optimierten Oberflächenstruktur gewachsen. Mehr als drei Jahre, von der ersten Idee über die Entwicklung bis hin zur Umsetzung, hat sich das Entwicklungsteam mit dieser Herausforderung beschäftigt und letztendlich zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Die ersten Muster wurden in der unternehmenseigenen Gießerei gefertigt. Nach verschiedenen Tests erfolgte die Einbeziehung der Lieferanten. Mit ihren Erfahrungen haben sie den Umsetzungsprozess aktiv begleitet.

Auf eine Patentanmeldung ihrer Innovation haben die Schloss Holter verzichtet, weil ein deutscher Automobilhersteller bereits ein sehr umfassendes Schutzpatent für eine ähnliche Entwicklung erhalten habe. Es handele sich dabei um eine Drosselklappe aus Kunststoff, die das Vereisen im Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors eines Autos verhindern solle, erklärt der Marketingchef.

„Da dieses Schutzpatent sehr weit gefasst ist, wäre die Anmeldung eines eigenen Patents und damit die Umsetzung unserer Idee deutlich verzögert und erschwert worden. Weil wir diese Innovation unseren Kunden schnellstmöglich zur Verfügung stellen wollten, haben wir auf einen langwierigen Anmeldeprozess verzichtet. Wir haben aber ein Gebrauchsmuster angemeldet.“

Die neue Scheibentechnologie wird zunächst für doppelt exzentrische Klappen eingesetzt, die in vielfältigsten industriellen Anwendungen beim Absperren und Regeln von flüssigen und gasförmigen Medien zum Einsatz kommen.

Die Vermarktung erfolgt mehrgleisig über die weltweiten firmeneigenen Niederlassungen sowie über globale Vertriebspartner, aber auch auf sozialen Medien und Messen sowie durch Anzeigenschaltungen. In einem zweiten Schritt soll „Hexo“ auch für die einfachen, zentrischen Klappen Verwendung finden. Hier haben die Armaturenspezialisten in erster Linie den deutschen beziehungsweise europäischen Markt für Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanwendungen im Blick. Ideen zu entwickeln und voranzubringen, gelingt nur, wenn es Kräfte im Unternehmen gibt, die sich engagieren und an ihrem Vorhaben festhalten, auch wenn es schwierig wird. Das gilt auch für ARI-Armaturen.

„Unser technischer Leiter sowie der Entwicklungsleiter sind die Treiber, die sich gemeinsam mit der Geschäftsführung für dieses Projekt engagiert und Skeptikern den Wind aus den Segeln genommen haben“, so Roehrmann.

Die Freude über die erfolgreiche Entwicklung des zukunftsweisenden Produktes ist groß. Insbesondere auch deshalb, weil in einer eher konservativen Branche mit zahlreichen zu berücksichtigenden Normen oftmals wenig Raum für Innovationen gegeben ist. „Mit der HEXO-Wabenscheibentechnologie ist es uns gelungen, für unsere ZEDOX-High-Performance-Absperrklappen tatsächlich eine weltweite Innovation zu schaffen, die es bei unseren anderen Produkten so nicht gibt und die auch im Wettbewerbsumfeld eher untypisch ist“, sagt Dietmar Roehrmann.

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