Die Einführung digitaler Technologien ist von vielen Unternehmen nicht allein zu bewältigen. Wie erfahrene Gründer als digitale Paten helfen können.
Neue Technologien haben Wilhelm Klat schon immer fasziniert. In der regionalen Gründerszene ist der Digital Native bestens vernetzt. Er verfügt nicht nur über fachliches Know-how, sondern auch über Gründungserfahrung. Gerade verkauft der 35-Jährige sein Startup, parallel beschäftigt er sich mit der Gründung eines neuen Unternehmens. Bis es richtig losgeht, hat er im Austausch mit anderen Gründern ein Konzept entwickelt, das auf der Grundlage basiert, kleineren und mittleren Unternehmen schnell und kostengünstig bei der Digitalisierung zu helfen. Erste Anlaufstelle ist die nicht kommerziell betriebene Plattform http://www.digitalpatenschaft.de
Digitalpate Wilhelm Klat und seine Kollegen, alles erfahrene Spezialisten für verschiedene digitale Themen, werden entweder selbst aktiv oder stellen dem Unternehmen per Matchingverfahren einen aus ihrem Netzwerk bekannten Experten zur Verfügung. Erfahrene Gründer sind Mangelware, das weiß auch Wilhelm Klat. Auf der anderen Seite gebe es eine Vielzahl von Unternehmen, die sich dem Thema Digitalisierung stellen müssten und Unterstützung benötigten.
Lotsen für die erfolgreiche Digitalisierung
„In der Region gibt es verschiedene erfolgreiche Formate, deren Intention es ist, etablierte Unternehmen und Startups zusammenzubringen, um sie auf dem Weg der Digitalisierung zu unterstützen. Wir gehen einen anderen Weg, indem erfahrene Gründer Unternehmen projektbezogen bei der Einführung von digitalen Technologien neutral und unabhängig begleiten“, beschreibt Klat, der in Paderborn Wirtschaftswissenschaften studiert hat und seit einigen Jahren an der Bielefelder Uni forscht.
„Die Gründer haben ein einzigartiges Profil aus fachlicher Expertise und eigener unternehmerischer Erfahrung. Davon sollen die Unternehmen profitieren“, beschreibt Klat den hohen Nutzen. Zusätzlich kann die Digitalpatenschaft schnell und kostengünstig, dank schlanker Strukturen, zu konkreten Ergebnissen führen.
Verschiedene ganz unterschiedliche Projekte wurden in den vergangenen Monaten bereits umgesetzt: „Wir möchten uns digitalisieren, wissen jedoch nicht, welche Schritte wir gehen müssen? Diese Frage wird uns oft gestellt. Viele Unternehmen wissen, dass sie zum Beispiel eine neue Technologie einführen müssen, um nachhaltig am Markt zu existieren. Die konkrete Umsetzung selbst ist oftmals das Problem, weil das Know-how fehlt“, beschreibt Wilhelm Klat. So hat der Digitalpate zum Beispiel bei einem Bielefelder Unternehmen einen Workshop zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in einem geplanten Projekt angeboten. „Wir haben eine Mitarbeiterin speziell zu dieser Thematik geschult, ihr konkretes Know-how vermittelt, damit sie perspektivisch später auch allein die Aufgabe bewältigen kann“, sagt Sparringspartner Klat. Es gehe darum, Mitarbeiter zu befähigen, sich selbst Wissen für die konkrete Anwendung zu erschließen.
Darüber hinaus sehen sich die Digitalpaten auch als Mentoren, die der Geschäftsführung zur Seite stehen. Wenn es darum gehe, Schlüsseltechnologien einzuführen, sei ein vertrauter Partner, der nicht den Zwang habe, etwas verkaufen zu müssen, ein wertvoller Ansprechpartner. „Bei so einem Vorhaben steht viel auf dem Spiel, wer hier grobe Fehler macht, kann die Existenz seines Unternehmens gefährden. Mit der Erfahrung und punktuellen Unterstützung eines Spezialisten können Unternehmensverantwortliche nur profitieren“, beschreibt Klat den Vorteil dieses niederschwelligen Angebots.
Der Bedarf für die Unterstützung durch die Digitalpaten ist groß – nicht nur Mittelständler zeigten bisher Interesse, verschiedene Wirtschaftsförderungsgesellschaften setzen auf die Expertise der erfahrenen Gründer und auch ein Museum in der Region hat bereits den Paten vertraut, um erste Gehversuche in der digitalen Welt zu beschreiten.
„Wir möchten unser Angebot noch weiter ausbauen. Die letzten Monate waren eine Testphase, um zu sehen, wo der Bedarf liegt. Für das kommende Jahr haben wir bereits verschiedene interessante Anfragen vorliegen.
Die Erfolgsgeschichte der Digitalpaten geht weiter und jeder kann daran teilhaben. Alle Projekte und Ergebnisse werden dokumentiert und sind im White Paper nachzulesen.
Weitere Informationen: www.digitalpatenschaft.de