Die Schröder Personaldienstleistungen GmbH aus Vlotho hat sich auf die Überlassung von Berufskraftfahrern an Industrie- und Handelsunternehmen spezialisiert und ist in diesem Metier der größte Anbieter in Ostwestfalen. Den vielfach beklagten Fahrermangel sieht Firmenchef Martin Schröder differenziert. Als Resultat der strategischen Ausrichtung seines im Jahr 2012 gegründeten Unternehmens verzeichnet er einen Bewerberüberschuss.
Die statistischen Daten sprechen eine klare Sprache: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit fehlen bereits heute in Deutschland 45.000 Lkw-Fahrer. Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht: Der Fahrerkartenstatistik des Kraftfahrtbundesamtes zufolge sind eine Million gewerbliche Kraftfahrer in Deutschland älter als 45 Jahre. Geschätzt gehen pro Jahr 67.000 Lkw-Fahrer in Rente, während im selben Zeitraum nur 27.000 neue nachrücken. Kein Wunder, dass angesichts der sich immer weiter öffnenden Lücke die Wirtschaftsverbände Alarm schlagen und vor einem Versorgungskollaps warnen.
Dennoch rät Martin Schröder zu einem selbstkritischen und differenzierten Blick:
„Am gravierendsten ist der Fahrermangel dort, wo der Wettbewerb auf dem Rücken der Fahrer ausgetragen wird.“
Hingegen könne ein Unternehmen seine Attraktivität als Arbeitgeber bereits deutlich steigern, wenn Selbstverständlichkeiten erfüllt sind. Darunter fällt, dass Lenk- und Ruhezeitvorschriften eingehalten werden, dass den Fahrern genügend Zeit zur Verfügung steht, ihre Ladung zu sichern und dass ihnen auskömmliche Tariflöhne bezahlt werden.
Gesetzes- und Tariftreue sowie eine besondere strategische Ausrichtung sorgen dafür, dass die Schröder Personaldienstleistungen GmbH einen Bewerberüberschuss verzeichnen kann. Dabei haben Zeitarbeitsfirmen unter Bewerbern oft nicht den besten Ruf. Das Manko macht die Schröder Personaldienstleistungen GmbH damit wett, dass die Fahrer nur Industrie- und Handelsunternehmen mit eigenem Fuhrpark überlassen werden. Die Überlassung an Transportunternehmen ist ausgeschlossen – lediglich die Martin Schröder Spedition KG, die werkverkehrähnliche Dienste anbietet, deckt ihren Bedarf an Fahrern beim Schwesterunternehmen. Zu den Erfolgsfaktoren der Zeitarbeitsfirma zählt weiterhin, dass die Fahrer idealerweise nach neun Monaten zu ihrem Kunden in Festanstellung wechseln. Auf diese Weise werden einerseits die Vorgaben des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes erfüllt, andererseits können sich die Berufskraftfahrer und die Kundenunternehmen während einer verlängerten Probezeit besser kennenlernen.
Dahin gehen, wo die Fahrer sind
Allein im vierten Quartal 2018 konnte die Schröder Personaldienstleistungen GmbH dank dieser Ausrichtung 20 neue Berufskraftfahrer verpflichten. „Wir platzieren unsere Jobangebote dort, wo die Fahrer sind“, berichtet Natalie Huchel, die bei Schröder ausschließlich für die Rekrutierung von Berufskraftfahrern zuständig ist. Ein wichtiger Treffpunkt für Fahrer sind die sozialen Medien. Natalie Huchel ist daher im Netz in vielen Gruppen unterwegs, in denen sich Berufskraftfahrer austauschen. Auch im echten Leben hält sie den Kontakt zu Fahrern und treibt zudem diverse Projekte voran. Eines davon ist, Langzeitarbeitslose zu Berufskraftfahrern zu qualifizieren. Ein Problem ist, dass Führerscheinneulinge mit schwieriger Erwerbsbiografie überdurchschnittlich oft in Unfälle verwickelt sind und nach einem Unfall häufig wieder abspringen. Manche Lkw-Fahrer-Karriere endet, bevor sie beginnt. Aber auch dafür hat die Schröder Personaldienstleistungen GmbH ein Gegenrezept: das begleitete Fahren!
Weitere Informationen: www.schroeder-personal.de