Als Geschäftsführerin der Attendorner Agentur DES WAHNSINNS FETTE BEUTE berät Maria Sibylla Kalverkämper mittelständische Unternehmen, wie sie mit Markenführung mehr Arbeitgeberattraktivität und nachhaltigen Geschäftserfolg erwirken.
Dabei ist die Definition der eigenen Unternehmenskultur die Voraussetzung zur Entwicklung eines Markenbewusstseins, welches Führungskräfte und Mitarbeiter die eigene Identität begreifen lässt, Klarheit schafft, wofür alle einstehen, tief verborgene Unternehmenswerte aufdeckt und auf gemeinsamer Mission zu ehrlichem, erfolgsorientierten Handeln beflügelt.
Mit der Bildung von starken, glaubwürdigen Marken verfolgt Kalverkämper ein Unternehmenskonzept, für das sie brennt, mit dem sie Arbeitgeber im mutigen Vorangehen auf neuen Wegen zu mehr Effizienz bestärken und begleiten will. In die Selbstständigkeit zu gehen, war nicht ihr Plan.
„Ich habe nie eine Führungsrolle verfolgt, um bestimmen zu können. Aufgrund des schnellen Wachstums unserer Agentur hat sich Führung für mich nur als sinnvoll und notwendig ergeben, aber auch gut angefühlt!“
Kalverkämper, die Selbstbestimmtheit, Entscheidungsfreiheit und Unabhängigkeit als ihre wichtigsten Werte nennt, lenkt die Geschäfte der fetten Beute mit wachem Sinn und klarem Gespür für das Wesentliche. Neben Employer Branding widmet sie ihre Aufmerksamkeit potenziellen Neukunden, um deren Wünsche wie auch „Schmerzen“, bestmöglich zu verstehen. Bedürfnisse werden intern analysiert, Lösungsansätze individuell formuliert und in die richtigen Hände des Teams delegiert, um Kunden vom Anfang der Beziehung an zu begeistern… nicht nur zufriedenzustellen.
Weibliche Führungskräfte sind für Sibylla nichts Besonderes. Die Debatte „Frau versus Mann“ verwirrt sie. „Ich würde nie auf andere warten, um Probleme zu lösen. Selbst das Beste aus einer komplexen Sachlage zu machen, führt schneller zum Ziel!“ Quote findet die diplomierte Kommunikationsdesignerin hier peinlich, zumal es doch nur darum gehe, Entscheidungen zu treffen… was für eine Rolle spielt dabei das Geschlecht?!
Selbst zu entscheiden, kennt und will die Neununddreißigjährige – jung erzogen zur Selbstständigkeit – nicht anders. Selbst Mutter dreier Kinder, schafft sie die Balance zwischen Familie und Agenturleben, ist gut organisiert und begegnet einem fit und überzeugt von dem, was sie sagt, fokussiert auf das, was sie will… sophisticated.
Auch heute, stellt Sibylla fest, gibt es wenige Frauen in der Chefetage. Warum, führt sie zurück auf alte Kulturvorstellungen in unserer Gesellschaft, welche unterschiedliche Skills in zwingend männlich und weiblich differenziert. Die Überlegung, was Unternehmen tun können, um mehr weibliche Führungskräfte zu gewinnen, erfordert Umdenken. Nicht die Geschlechterfrage sollte das Kriterium zur Einstellung einer Führungsperson sein, sondern deren Kompetenz und Bildung. Sibylla, die selbst größtmögliche Bildung erfahren hat, die von ihrer Mutter als Role-Model für gute Werte im Hinblick auf Wissensvermittlung, Kultur, Sprache und persönliche Förderung spricht, wünscht sich hier eine Neuorientierung.
Auch das Bild des Idealchefs müsse man weiter umbrechen. Nicht der Patriarch-Gorilla, sondern Menschen, die partizipativ bis demokratisch führen, seien heute geschätzt und gesucht. „Eine frauenfreundliche Unternehmenskultur“, so die DWFB-Geschäftsführerin, „setzt Chancengleichheit voraus. Offenheit für unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, Jobsharing oder die Abschaffung der starren 9 to 5 Arbeitszeit, sind wünschenswerte Perspektiven für junge Frauen und Mütter, um das Sowohl-als-auch zu realisieren.“
Ob Männer und Frauen unterschiedlich führen, hält die Agenturleiterin für eine Typfrage. „Nach alter Betrachtungsweise musste der Chef allwissend und bestimmend sein, stark, eher aggressiv und distanziert, männliche Attribute besitzen. Um Respekt zu ernten, braucht Führung heute andere Qualitäten, bessere zielführende Kompetenzen, welche die Meinungen und das Engagement anderer Menschen berücksichtigen, deren Teilnahme an Entscheidungen zulassen. Die Rolle der Frau ist im Wandel; sie hat heute alle Möglichkeiten, sich im Management einzubringen. Warum nicht couragiert die Zügel ergreifen, wer Lust auf eine Führungsrolle verspürt, egal ob Mann oder Frau!“
Dass Frauen im Vergleich zu Männern über besondere Kompetenzen wie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten verfügen, schließt Sibylla nicht aus. Die Folgerung, dass Personen aufgrund ihres Geschlechts für bestimmte Berufe besser geeignet seien, grenze jedoch unsinnig ein.
Selbst gern Frau und Unternehmerin, ruft Sibylla junge Frauen auf, mutig zu sein, gelernte Rollen zu hinterfragen, z.B. die der Mutter, bei der oft noch wie selbstverständlich der Beruf der Hausfrau vorausgesetzt werde. Frauen, insbesondere Mütter, aber auch Männer bzw. Väter sollten Wahlfreiheit haben in dem, was sie wollen. Niemand sollte abgewertet werden, wenn er Familie mehr Bedeutung als dem persönlichen Standing als Führungskraft vorzieht. Allerdings spreche auch nichts dagegen, die Initiative zu ergreifen, um als potenzielle Führungskraft wahrgenommen zu werden. „Hört auf, abzuwarten, sondern traut Euch, vorn mitzuspielen! Zeigt Euer Interesse, Euren Spaß an der Sache, Eure Lust, mitzuentscheiden… macht Euch bemerkbar, seid laut und couragiert, Eure Gedanken in Taten umzusetzen. Macht Eure Führung sichtbar!“
Weitere Informationen: www.fette-beute.com