garage33 – Innovationsquartier für Querdenker

Ein Jahr garage33: Bürgermeister Michael Dreier, Professor Dr. Rüdiger Kabst und Dr. Otto Drosihn (v.r.) Foto: mawi westfalen

Mit der Eröffnung der garage33 in Paderborn vor gut einem Jahr bekommt die regionale Start-up-Szene besonderen Auftrieb. Davon profitieren Start-ups und etablierte Unternehmen gleichermaßen.

 

Philipp Bednarek hatte während seines Studiums an der Universität Paderborn nie das Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ein Anstoß vom Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn hat dazu geführt, dass der Wirtschaftsinformatiker vor zwei Jahren zusammen mit  Marcel Hartmann und Christoph Bach das Start-up Intab Pro gründete. Im Paderborner Innovationsquartier garage33 haben die drei Männer einen inspirierenden Ort gefunden, an dem sie an einer computergestützten, mathematischen Absatzplanung für das Bäckereihandwerk arbeiten. Die drei Gründer sind zufrieden, hier haben sie Kontakt zu anderen Start-ups und können voneinander lernen. Außerdem bekommen sie die Unterstützung, die sie brauchen, und hier können sie auf ein breites Netzwerk zurückgreifen. So wie Philipp Bednarek und seine Partner schätzen auch andere Start-ups die ideale Infrastruktur und das besondere Klima, um die eigene Gründungsidee bis zur Marktreife zu entwickeln.

Vor gut einem Jahr ist die garage33 im Paderborner Technologiepark auf Initiative des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Centers der Universität Paderborn (TecUP) mit gut fünf Millionen Euro Startkapital aus verschiedenen Fördertöpfen sowie von der Stadt und Unternehmen der Region als Gründerzentrum gestartet.

Bürgermeister Michael Dreier ist von dem zukunftsweisenden Projekt überzeugt: „Wir haben das Projekt garage33 gerne von Beginn an unterstützt. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die den IT-Standort Paderborn voranbringt und bundesweit ausstrahlt. Diese Idee werden wir auch künftig weiter unterstützen und zusätzliche Nutzflächen zur Verfügung stellen.“

Der Paderborner Unternehmer Dr. Otto Drosihn sieht die garage 33 als einen Glücksfall für die Region. „Hier ist ein Ort entstanden, an dem junge Gründer zusammen mit erfahrenen Unternehmern neue Geschäftsprozesse entwickeln können. Durch diesen Mix werden ganz neue Potentiale freigesetzt.“

Die garage33 adressiert zwei Zielgruppen: Gründungsunternehmen und Start-ups sowie etablierte Unternehmen. Der Ort schafft mehr als eine gute Vernetzung und den Austausch von Gründern und etablierten Unternehmen. „Hier ist ein  Innovationsquartier entstanden, in dem gemeinsam mit jungen Querdenkern disruptive Geschäftsmodelle entwickelt werden. Hier wird experimentiert und hier dürfen auch Fehler gemacht werden“, sagt Professor Dr. Rüdiger Kabst, Leiter des TecUP. Die bisherige Bilanz zur Stärkung des regionalen Gründer- und Innovationsökosystems kann sich sehen lassen. Im ersten Jahr sind 25 Digitalisierungs-Start-ups und neun disruptive Innovationsprojekte mit regionalen Traditionsunternehmen aus verschiedenen Branchen entstanden. Bis jetzt wurden bereits 156 neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen. „Uns ist es außerdem gelungen, drei Start-ups aus anderen Regionen Deutschlands aufgrund unserer guten Bedingungen nach Paderborn zu holen. Hier sind wir weiter aktiv. Bis 2019 wollen wir auf fünf erhöhen“, so Professor Kabst. Positiv habe sich zudem der Zugang zu privaten Investoren und regionalem Wagniskapital entwickelt.

Erfolgreiche Unternehmensentwicklungen machen auch außerhalb der Region von sich reden und wecken Begehrlichkeiten.

Seit September 2017 bietet der Technologiefonds OWL finanzielle Unterstützung für junge Unternehmen an. Der aktuell 16 Millionen Euro umfassende Fonds soll in einer zweiten Runde auf bis zu 25 Millionen Euro aufgestockt werden. Zusätzlich verfolgt das von TecUP initiierte Business Angels Netzwerk OWL das Ziel, bestmögliche Kontakte zwischen Menschen mit Kompetenz und Investitionsbereitschaft einerseits und Start-ups in der Region andererseits herzustellen. Drei erfolgreiche Venture Capital Investments waren im ersten Jahr zum Beispiel StudyHelp, Trendiamo und Viafly.

Die positive Entwicklung hat jedoch dazu geführt, dass die neuen Räumlichkeiten nicht mehr ausreichen und weiterer „Freiraum für Gründer und Unternehmer“ im Nachbargebäude genutzt wird. „Wachstum bedeutet neue Herausforderungen und spornt zu weiteren Taten an“, freut sich Professor Kabst. Die Messlatte für die nächsten zwölf Monate hängt hoch: Dann soll es 50 Digitalisierungs-Start-ups mit insgesamt 300 Arbeitsplätzen geben, zusätzlich sollen 15 bis 20 Innovationsprojekte mit etablierten Unternehmen initiiert sein.
Erfolgreiche Unternehmensentwicklungen machen auch außerhalb der Region von sich reden und wecken Begehrlichkeiten. „Das Interesse von einem ausländischen Unternehmen an einer Übernahme des schnell wachsenden Unternehmens StudyHelp haben wir sehr ernst genommen. Dank des TechnologieFonds OWL konnten wir dem Anbieter von Online-Nachhilfe das benötigte Wachstumskapital zur Verfügung stellen und es am Standort Paderborn halten. Das freut uns sehr und zeigt, dass kreative Gründer hier auf ostwestfälisch-solide Unterstützung bauen können.“

Weitere Informationen: www.garage33.de

Kontext

Seit Gründung der garage33 vor einem Jahr hat das Team gut 69 Gründer in 62 Gründerteams betreut, 600 Coachings durchgeführt und 80 Events veranstaltet. Bei der Vergabe von Fördermitteln sind die Paderborner sehr aktiv. So waren sie die ersten, die das seit 1. Juli geltende Gründerstipendium NRW vergeben haben. Die garage33 ist ein Projekt von TecUP, der Stadt Paderborn und von Paderborn überzeugt.

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