Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigen Lösungen für die Produktion von morgen.
Maschinelles Lernen, digitale Plattformen, zirkuläre Wertschöpfung und Arbeit 4.0: Die digitale Transformation verändert die Wirtschaft Schritt für Schritt. Neue Ansätze zeigen 54 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke aus OstWestfalenLippe vom 19. April bis 4. Mai in der virtuellen Innovationschau „Industrial Pioneers OWL“, die von der OstWestfalenLippe GmbH und owl maschinenbau in Kooperation mit dem Spitzencluster it´s OWL organisiert wird. In einer 360-Grad Welt können Interessentinnen und Interessenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Politik 72 Lösungen in zehn Themenräumen erkunden. Ergänzt wird die Innovationsschau durch ein Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Expertengesprächen und digitalen Führungen.
„Der Einsatz neuer Technologien und konsequente Digitalisierung sind der Schlüssel, damit die Industrie in Deutschland auch morgen noch wettbewerbsfähig ist. Die digitale Transformation stellt aber insbesondere kleine und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen müssen. Im Spitzencluster it´s OWL und weiteren Initiativen entwickeln Unternehmen und Forschungseinrichtungen in OstWestfalenLippe beispielhafte Lösungen für den Mittelstand. 72 davon präsentieren wir bei Industrial Pioneers OWL. Unser Ziel ist es, dass Unternehmen neue Impulse erhalten und ihre konkreten Herausforderungen mit Expertinnen und Experten diskutieren können“, erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH.
Die virtuelle Leistungsschau ist die digitale Transformation des OWL Gemeinschaftsstandes auf der Hannover Messe, den OWL GmbH und owl maschinenbau seit zwölf Jahren als Visitenkarte für den Hightech-Standort OWL und als Treffpunkt für die Region organisieren. Da die Messe in diesem Jahr nur digital stattfindet, haben sich Veranstalter und Partner für ein eigenes Format nach der Messe entschieden.
„Mit der virtuellen Leistungsschau wollen wir die Lösungen und Kompetenzen aus OWL präsentieren und mit den Unternehmen in den Dialog treten. Wir haben dazu eine attraktive virtuelle Welt geschaffen, die zum Erkunden einlädt. Mit unserem Veranstaltungsprogramm bieten wir darüber hinaus die Möglichkeit, sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen“, ergänzt Almut Rademacher, Geschäftsführerin owl maschinenbau. „So schaffen wir ein Format, das auf die Bedarfe der Unternehmen in OWL zugeschnitten ist und die starke Kooperationskultur in OWL eindrucksvoll demonstriert“.
Die Forschungsansätze und Anwendungen sind für die Besucherinnen und Besucher übersichtlich in zehn virtuellen Themenräumen aufbereitet. Themenfelder sind Maschinelles Lernen, Digitaler Zwilling, Digitale Plattformen, Industrial APP Marketplace, Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt, Digitale Transformation, Open Innovation, Zirkuläre Wertschöpfung, Smart Food Technologies und Zukunftstechnologien Bau. In jedem Raum sind sechs bis zwölf Impulse zu finden, die in Form eines Videos, einer interaktiven Webseite oder einer 3D-Animation präsentiert werden.
Forschungseinrichtungen bündeln ihre Kräfte für den Mittelstand
Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in OWL spielen dabei eine wichtige Rolle und engagieren sich in allen Themenfeldern. Mit dabei sind die Universitäten Bielefeld und Paderborn, die Technische Hochschule OWL, die Fachhochschule Bielefeld, die Fachhochschule des Mittelstands, die Fachhochschule der Wirtschaft, das Fraunhofer IEM und das Fraunhofer IOSB-INA. „Die Forschungsinstitute in OWL verstehen sich als Innovationspartner für den Mittelstand. Wir ergänzen uns gut in unseren Kompetenzen und arbeiten in vielen Projekten zusammen, um passgenaue Lösungen für die Unternehmen zu erarbeiten. Das zeigen wir auch bei Industrial Pioneers OWL, wo wir erstmals gemeinsam unsere Kompetenzen in unterschiedlichen Themenfeldern präsentieren“, erläutert Prof. Dr. Volker Lohweg, Vorstand des Instituts für Industrielle Informationstechnik der TH OWL (inIT).
So gehört das Institut beispielsweise zu den zehn Partnern im Themenraum maschinelles Lernen und zeigt dort, wie selbst mit wenigen Daten Informationsfusionssysteme für vorausschauende Wartung angelernt werden können. Hiermit lassen sich KI-Systeme realisieren, die im Maschinen- und Anlagenbau oder der Prozessindustrie eingesetzt werden können. Darüber hinaus können diese Systeme u.a. auch Konflikte in Datenquellen erkennen, z.B. nicht korrekt montierte Sensoren, um so Rückschlüsse auf das Verhalten der Maschinen und Datenquellen ziehen zu können.
In einem weiteren Themenraum präsentiert das Netzwerk Smart Food Technology OWL Innovationen für die lebensmittelverarbeitende Industrie. Die Institute der TH OWL zeigen gemeinsam mit Unternehmen, wie durch digitale Technologien Überproduktion und Unterversorgung vermieden und Ressourcen optimal eingesetzt werden können. Ein wichtiges Anwendungsfeld, in dem Maschinelles Lernen und Food-Technologien zusammenwirken, ist beispielsweise die Analyse und Optimierung von Verfallsprozessen in Lebensmitteln. Hierdurch lässt sich das Verfallsdatum optimieren. Lebensmittel können länger verwendet werden können, die Vernichtung von Lebensmitteln wird drastisch reduziert. Das ist Nachhaltigkeit pur.
KI und intelligente Automatisierung als Schlüssel für die Industrie von morgen
Neben der Forschung ist die Automatisierungsindustrie eine tragende Säule von Industrial Pioneers OWL. Die Weltmarktführer Beckhoff, KEB, Lenze, Phoenix Contact, Wago und Weidmüller zeigen in vielen Themenräumen neue Lösungen. „Künstliche Intelligenz und intelligente Automatisierung sind die Schlüsselfaktoren für die Industrie von morgen. Im Spitzencluster it´s OWL arbeiten viele bekannte Weltmarktführer und erschließen mit den Forschungseinrichtungen neue Potenziale für maschinelles Lernen, arbeiten am digitalen Zwilling als Technologie, entwickeln Grundsätze für digitale Plattformen und beschäftigen sich mit unserer Arbeitswelt der Zukunft. Und mit dem Industrial APP Market Place projektieren wir einen neuen Marktplatz für Industrie 4.0-Lösungen“, erklärt Jürgen Schäfer, Geschäftsführer WAGO Kontakttechnik.
Im Industrial APP Market Place arbeitet WAGO gemeinsam mit Phoenix Contact, Weidmüller, owl maschinenbau, dem Centrum Industrial IT sowie weiteren Unternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Marktplatz, auf dem Unternehmen Apps für Industrie 4.0 und später auch weitere Automatisierungsanwendungen vorstellen, aber auch kaufen können. Durch den Fokus auf Offenheit, Interoperabilität und Open Source haben Endanwender den größtmöglichen Nutzen in ihrem Arbeitsalltag. Dabei ist es egal, ob es sich um Maschinenbetreiber, Maschinenbauer, Systemintegratoren oder APP Entwickler handelt. Im Themenraum bei Industrial Pioneers OWL erhalten Besucherinnen und Besucher einen Überblick über den Entwicklungsstand des Marktplatzes, eine virtuelle Ansicht des Demonstrators und unterschiedliche Anwendungsbeispiele.
Darüber hinaus hat WAGO gemeinsam mit dem Fraunhofer IEM im it´s OWL Projekt „Digital Business“ Ansätze erarbeitet, wie sich Unternehmen in der Plattformökonomie aufstellen können. Die Ergebnisse werden im Themenraum Digitale Plattformen präsentiert: Ein Plattform Navigator bietet Unternehmen die Möglichkeit eine erste Orientierung in der Plattformökonomie zu erhalten. Er besteht aus dem Plattform-O-Maten und dem Plattform Radar. Mit Hilfe des Plattform-O-Maten können Unternehmen eine erste Selbsteinschätzung vornehmen und erhalten darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für die Entwicklung einer eigenen Plattformstrategie. Diese können sie dann mit Hilfe des Plattformradars konkretisieren und Anwendungsfälle ermitteln.
10 Thementage mit Vorträgen, Expertengesprächen und Erfahrungsaustausch
Vertiefende Informationen bietet ein begleitendes Veranstaltungsprogramm, bei dem Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke Herausforderungen und Anwendungen zu den Themenfeldern vorstellen und diskutieren. Zu jedem Thema gibt es ab dem 20. April einen Thementag mit Vorträgen, Erfahrungsaustausch, digitalen Führungen und Expertengesprächen. „Industrial Pioneers OWL“ startet am 19. April mit einer virtuellen Eröffnungsveranstaltung. Im Fokus steht dabei eine Bilanz der Hannover Messe: Spitzen von Unternehmen werden Trends und Perspektiven der Industrie in der neuen Normalität mit der Corona-Pandemie diskutieren.
Die Thementage finden an den folgenden Terminen statt:
- Dienstag, 20. April: Maschinelles Lernen
- Mittwoch, 21. April: Digitaler Zwilling
- Donnerstag, 22. April: KI in der Arbeitswelt und Digitale Transformation
- Freitag, 23. April: Smart Food Technologies
- Montag, 26. April: Industrial APP Marketplace
- Dienstag, 27. April: Open Innovation
- Mittwoch, 28. April: Zirkuläres Wirtschaften
- Donnerstag, 29. April: Digitale Plattformen
- Dienstag, 4. Mai: Zukunftstechnologien Bau
Weitere Informationen unter www.industrial-pioneers-owl.de