Innovationspreis für nachhaltige Entwicklung

Eckhard Rustige, MöllerGroup, Vorstandsmitglied des Vereins für Kunststoffe in OWL, Dr. Axel Hannemann, Gneuß Kunststofftechnik und Prof. Dr. Bruno Hüsgen, FH Bielefeld bei der Preisverleihung.
Foto: Gneuß

KUTENO Kunststofftechnik

Die Gneuß Kunststofftechnik GmbH ist Wiederholungstäter: Zur Premiere der KUNTENO Kunststofftechnik in 2018 war der in Bad Oeynhausen ansässige Maschinenbauer bereits als Aussteller präsent. Die positive Resonanz hat die Entscheidung für eine erneute Teilnahme leicht gemacht.

Der Kunststofftechnik-Spezialist geht im Mai jedoch als „ausgezeichnetes“ Unternehmen nach Rheda-Wiedenbrück. Im letzten Jahr hat Gneuß den Kunststoff-Innovationspreis vom Verein Kunststoffe OWL erhalten. Seit 2016 vergibt die Institution diese Auszeichnung für Entwicklungen auf dem Gebiet der Kunststofftechnik, die perspektivisch deutlich nachhaltig wirken.

Das im Hause Gneuß praktizierte PET-Upcycling-Verfahren, das die schnelle und wirtschaftliche Aufbereitung von PET-Industrie- und Post-Consumer-Abfällen zu neuwertigen Rohstoffen mit Hilfe des Gneuß JUMP-Aggregats in Kombination mit der MRS-Technologie ermöglicht, hat die Jury überzeugt.

Wie funktioniert die Anlage konkret? Im ersten Schritt werden die zerkleinerten PET-Abfälle in den MRS-Extruder eingespeist, aufgeschmolzen und gereinigt. Selbst stark verschmutzte und feuchte Reststoffe können ohne weitere Vorbereitung sofort aufgegeben werden. In der Multi-Rotationstrommel sorgen mehrere Einzelschnecken für eine enorm große Schmelzeoberfläche und eine hohe Oberflächenerneuerungsrate, so dass sich mit herkömmlichen Vakuumpumpen ein optimales Ergebnis erzielen lässt. Alle flüchtigen Fremdstoffe wie Wasser oder Spinnöle werden sicher entfernt. Ein rotierender Schmelzefilter beseitigt die festen Störstoffe.

Im Anschluss wird die gereinigte und homogenisierte Schmelze in den JUMP gepumpt. Eine große Schmelzeoberfläche und optimale Verweilzeit der Schmelze im Reaktor sind entscheidend. Die Schmelze durchläuft mehrere sich langsam drehende Elemente, so dass sich ein Polymerfilm ausbildet, dessen Oberfläche ständig erneuert wird. Der Reaktor steht unter Vakuum, über die weiteren Prozessparameter Verweilzeit und Drehfrequenz lässt sich die Polykondensationsreaktion zu höheren Viskositäten verschieben. Nach dem Durchlaufen einer Beruhigungsstrecke im Jump wird die Schmelze direkt in den Produktionsprozess oder einer Granulierlinie zugeführt.

Industrieabfälle lassen sich innerhalb kürzester Zeit zu einer hochwertigen und direkt wieder einsatzfähigen Schmelze aufbereiten. „Im Vergleich zu einer Solid State Polymerisations (SSP) stellt der Jump-Prozess eine sehr wirtschaftliche Alternative dar, da kein erneutes Aufheizen und damit kein Energieverbrauch erforderlich sind. Zudem ist die Reaktionsgeschwindigkeit in der Schmelzephase deutlich höher als in der Festphase, was ebenfalls zu einer höheren Wirtschaftlichkeit beiträgt“, sagt Dr. Axel Hannemann, Gneuß Kunststofftechnik.

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