In den verschiedenen Startup-Nachrichten, ganz gleich, ob es sich dabei um deutsche oder internationale handelt, dreht es sich meistens im Wesentlichen um Investment-Kapital. Welches Startup hat welchen Geldbetrag aufgenommen und welcher hoffentlich namhafte Investor steckt dahinter?
Wer solche Nachrichten in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt, gewinnt einen Eindruck, welche Geschäftsideen gerade „in Mode“ sind. Denn interessanterweise gibt es zu bestimmten Zeiten immer wieder neue Trend-Branchen, in denen dann gleichzeitig sehr viele neue Startups entstehen, die dann auch zum Teil sehr hohe Investment-Summen erhalten.
Vor einigen Jahren gab es einen Trend für E-Commerce Unternehmen, also einfach der Vertrieb von immer neuen Produktpaletten über das Internet. Dann gab es eine Welle sogenannter Fintech-Startups, die versucht haben, verschiedene Bereiche der Finanzwirtschaft zu digitalisieren, wie beispielsweise Banking, Versicherungen, Vermögensverwaltung, etc. Ein sehr aktuelles Trend-Thema sind Lieferdienste, die ein Supermarkt-Sortiment innerhalb kürzester Zeit, zum Beispiel in nur zehn Minuten, direkt zu den Kunden nach Hause bringen können. Viele solcher Anbieter sind gegründet worden und auch ausländische Unternehmen drängen auf den deutschen Markt.
Es ist sicherlich interessant, dieses Phänomen zu beobachten, besonders spannend ist natürlich, welche persönlichen Schlüsse man daraus ziehen kann, sowohl aus der Investoren- als auch der Gründer-Perspektive.
Für Investorinnen und Investoren gilt, dass man sich natürlich über die aktuellen Trends auf dem Laufenden halten muss, damit man keinen verpasst. Auf der anderen Seite sollte man sich auch nicht alleine nach dem Trend richten. Auch wenn in der Trendphase viele Unternehmen in kurzer Zeit entstehen, so ist es zumindest fraglich, ob auch alle in dieser wettbewerbsintensiven Situation auf Dauer bestehen können. Insofern kann es auch vorteilhaft sein, seinen Fokus gerade außerhalb der Trend-Themen zu setzen, um dort Potentiale zu entdecken, die noch kein anderer sieht.
Für Gründerinnen und Gründer stellt sich die Frage, ob man ein Unternehmen in einem bestimmten Geschäftsfeld gründen sollte, einfach, weil das Geschäftsfeld gerade „in Mode“ ist. Es ist sicherlich möglich, erfolgreiche Beispiele für Gründungen dieser Art zu finden, allerdings würde ich persönlich immer empfehlen, nicht nach einem Trend zu gründen, sondern aus einer persönlichen Passion heraus. Eine Unternehmensgründung ist so anstrengend und auch manchmal schmerzhaft, dass es einem einen Durchhaltewillen abverlangt, der über das rationale Maß hinausgeht. Nur wenn man extrem motiviert ist, kann man auch diese Durststrecken durchstehen und ich bin davon überzeugt, dass man sich dafür ein Gründungsthema suchen muss, für das man brennt!
Nicht dem Trend folgen, sondern der Passion! – Start up now! Bis zum nächsten Mal.