Punk als Gamechanger in der digitalen Welt
Oder wie ich es nenne: ‚Punk Spirit‘ – Teil der Marken-DNS meiner Agentur.
Wer hätte das gedacht. Als ich mich als Teenager dem Skaten verschrieb und durch Skateboarding auch in die Punk-Kultur eintauchte, konnte ich nicht wissen, dass mich das Thema bzw. die Einstellung mit Mitte 40 immer noch bewegt und vorantreibt. Als junger Skater hat man nur eins im Sinn: Den nächsten stylischen Trick auf die Straße bringen. Fast das Wichtigste dabei war, einfach mal derbe auf dem Asphalt zu knallen, direkt wieder aufzustehen und den Trick dann durchzuziehen. Die Knie oder Ellenbogen bluteten. Und? Egal. Weiter! Jeder anständige Skater ist immer wieder aufgestanden und hat es gleich noch mal versucht. Meistens.
Ja richtig, und wieso ist das heute wichtig?
Was bringt mir das heute? Na ja, eine Einstellung. Die Einstellung, Dinge auszuprobieren und einfach mal zu machen. Wenn es schiefgeht, weitermachen und durch agile Methoden so lange verbessern, bis es passt, sitzt und dabei noch gut aussieht. Gerade in der digitalen Welt gibt es zuhauf Möglichkeiten, nervige Dinge deutlich zu verbessern und einfach auszuprobieren. Mit Methoden aus dem Design-Thinking etwa können mega Resultate in kurzer Zeit erzielt werden und das benötigte Budget ist dabei ziemlich überschaubar.
Probieren, machen, kreativ sein und immer einmal mehr aufstehen, als man hingeflogen ist. Für mich und vor allem für das Projekt, also für meine Kunden.
Wie oft habe ich schon draufgezahlt, bin hingeflogen, habe dennoch alles getan, um zu einem stylischen Ende zu kommen.
Ein gutes Beispiel dafür ist folgendes Projekt:
Mein Team und ich entwickelten Bedienoberflächen für die Auftragsabarbeitung einer industriellen Fertigung von Aluminiumteilen für Dachprofilsysteme. Hört sich vielleicht ziemlich langweilig an, ist es aber ganz und gar nicht. Na klar, wer an altertümliche Bedienoberflächen von Industrieanlagen denkt, könnte sich schnell dem Gedanken hingeben.
Natürlich fragt man sich, wie der Kunde darauf kommt, eine Digitalagentur für Web damit zu beauftragen? Ganz klar: durch die Kreativität, den gelebten Entwicklungsprozess und die Expertise, digitale Oberflächen zu gestalten. Gesagt, getan. Gemeinsam mit den Projektverantwortlichen haben wir beschlossen, 40-Zoll Touch-Industriemonitore in der Fabrik zu verteilen, die den Mitarbeitenden eine ergonomische Möglichkeit bieten soll, interne Aufträge abzuarbeiten. Natürlich angeschlossen an ein größeres System, sodass alle Daten und Ereignisse in Echtzeit überall zur Verfügung stehen.
Wir haben das Projekt mit modernen Web-Technologien gelöst. Auch der Weg dorthin war eher von Kreativität und Design geprägt als durch einen reinen Systemarchitektur- und Programmier-Prozess.
Durch immer wieder durchgeführte User-Experience-Tests und ständige, agile Weiterentwicklung der Oberflächen kamen wir zu einem beeindruckenden Ergebnis. Das Management und vor allem die Mitarbeiter in der Produktion liefern durchweg positives Feedback. Selbst andere Dienstleister des Kunden, wie zum Beispiel Mitarbeiter von Maschinenbaufirmen, sind erstaunt über den flüssig laufenden Prozess mit glücklichen Mitarbeitern.
Auch wenn sich in OWL schon viel getan hat, möchte ich einen Appell an euch richten und euch bitten, folgende Fragen zu stellen: Gibt es alte, angestaubte Produkte oder Prozesse, die nur noch nerven? Die Mitarbeiter sind genervt? Kann es vereinfacht oder sogar automatisiert werden?
Wenn ihr eine dieser Fragen eindeutig mit JA beantworten könnt, macht es wie Rio Reiser und die Scherben: „Macht kaputt, was euch kaputt macht.“
Lasst den Punk in euch raus und überdenkt den Prozess oder das Produkt und geht die Veränderung an!
Viel Spaß und gutes Gelingen!