Warum perfekt sein, nicht immer perfekt ist!
Wir sind es gewohnt, Perfektion als erstrebenswert anzusehen. In der Schule soll man im Idealfall null Fehler in der Klassenarbeit machen. Später im Berufsleben wird von uns erwartet, keine Fehler zu machen und Risiken zu vermeiden. Viele Unternehmen, auch hier bei uns in OWL, sind stolz auf ihre technische Perfektion und streben zum Beispiel im Bereich der Produktion eine möglichst 0,000…1 prozentige Fehlerquote an.
Das ist natürlich grundsätzlich wünschenswert, kann allerdings zu einer (Unternehmens-) Kultur führen, in der Risikominimierung die oberste Maxime ist. Da jede Änderung und Erneuerung ein mehr oder weniger großes Risiko bedeutet und Perfektion nicht immer garantiert ist, steht eine eingefahrene Unternehmensstruktur der Innovationsbereitschaft oftmals entgegen. Mitarbeiter führen nur noch Anweisungen aus und scheuen davor zurück, neue Ansätze zu verfolgen und eigene kreative Lösungen zu finden.
Was können etablierte Unternehmen von Startups lernen?
Start-ups entwickeln schon per Definition neue und kreative Ansätze, die nicht sofort perfekt sein können, sondern iterativ verbessert werden. Diesen Ansatz beschreibt der amerikanische Autor Eric Ries in seinem Buch „Learn Startup“. Hier geht es darum, dass Start-ups ihren Kunden zunächst ein einfaches, durchaus noch nicht ausgereiftes Produkt, manchmal günstig anbieten oder sogar schenken, nur um Feedback zu bekommen. Der Kunde verwendet dann dieses sog. „MVP“ (Minimum Viable Product) und gibt sein Feedback. Manches an dem Produkt wird gut sein, manches lässt sich sicherlich noch verbessern. So lässt sich relativ schnell ein kundenorientiertes Produkt schaffen.
Man darf keine Angst davor haben, mit einem „unperfekten“ Produkt an den Markt zu gehen! Etablierte Unternehmen und ihre Mitarbeiter haben oft Hemmungen, etwas zu präsentieren, was ihnen nicht perfekt vorkommt. Leider hemmt das auch oft den Mut und die Geschwindigkeit für Innovationen. Der erfolgreiche Gründer des weltweiten Business-Netzwerkes LinkedIn, Reid Hoffmann, sagte einmal „Wenn dir die erste Version deines Produktes nicht peinlich ist, hast du es zu spät auf den Markt gebracht.“
Haben Sie keine Angst nicht perfekt zu sein – Start-up now! Bis zum nächsten Mal.