Kolumne: Unternehmensnachfolge – eine Form der Gründung

Tristan Niewöhner

Tristan Niewöhner ist Gründer und Geschäftsführer der persomatch GmbH

Insbesondere in unserer Region gibt es eine große Zahl von sehr erfolgreichen Familienunternehmen. Sie wurden zum Teil vor langer Zeit gegründet und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Es gibt Familienunternehmen in allen denkbaren Größen, angefangen vom kleinen Einzelhandelsgeschäft bis hin zum globalen Weltkonzern. Auch die Organisationsformen können sehr unterschiedlich sein, in der Regel liegt aber die Kontrolle und oft auch die operative Steuerung in der Hand einer bestimmten Familie.
Die Unternehmensnachfolge, also der Übergang des Unternehmens auf die nächste Generation, ist ein äußerst kritischer Schritt. Je nach Anzahl der potenziell zur Verfügung stehenden Familienmitglieder kann es schwierig sein, eine oder mehrere geeignete Personen zu finden. Sollten mehrere in Frage kommen, können auch schnell Streitigkeiten entstehen.
Was hat dies nun mit Gründung und Startups zu tun, da ja eigentlich kein neues Unternehmen entsteht? Zunächst einmal ist natürlich die initiale Gründung eines Familienunternehmens der Startpunkt. Häufig ist insbesondere die Gründungsphase beschwerlich und stellt die Gründer vor eine große persönliche Herausforderung, was natürlich auch Einfluss auf das Familienleben hat. Insofern sind die potentiellen Nachfolger tagtäglich mit dem Gründeralltag in Berührung.

Die Welt und dementsprechend der Markt ändern sich permanent. Geschäftsmodelle, die vielleicht gestern noch lukrativ waren, verlieren an Bedeutung, auf der anderen Seite bieten sich ständig neue unternehmerische Chancen, die es zu ergreifen gilt. Das Auto hat zum Beispiel damals die Pferdekutsche abgelöst und heute ist es das Internet, das große Veränderungen in vielen Lebensbereichen bedeutet. Insofern ist jedes Unternehmen einem permanenten Wandel unterworfen, um zu überleben. Wir sehen heutzutage, dass viele etablierte Konzerne ihre Geschäftsmodelle von digitalen Geschäftsmodellen bedroht sehen.
Deshalb dürfen Unternehmensnachfolger sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen! Gerade mittelgroße Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle stets flexibel an die Erfordernisse des Weltmarktes anpassen. Als Unternehmer muss man ständig das eigene Geschäftsmodell hinterfragen und nach neuen unternehmerischen Chancen suchen – das gilt unabhängig davon, ob man selbst gründet oder ob man ein Unternehmen der Vorfahren übernommen hat. Um erfolgreich zu sein, muss man sich immer als Gründer begreifen und genauso handeln.
Ob Gründer oder Nachfolger, um erfolgreich zu sein, muss man unternehmerisch handeln- Start up now! Bis zum nächsten Mal.

 

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