Kolumne: Work-Life-Balance beim Gründen

Tristan Niewöhner, Gründer und Geschäftsführer persomatch GmbH

Tristan Niewöhner, Gründer und Geschäftsführer persomatch GmbH

Häufig hört man in Bezug auf Gründungen und Unter- nehmertum den Spruch „Selbstständig, das heißt, man arbeitet selbst und ständig“. Es entsteht leicht der Eindruck, Gründerinnen und Gründer müssten ihr Privatleben gänzlich aufgeben, um eine Chance auf Erfolg zu haben. Bestärkt wird diese Annahme noch dadurch, dass manche erfolgreichen Gründer-Stars über sich verbreiten lassen, dass sie 70, 80, 90 oder sogar 100 Stunden pro Woche arbeiten würden.
Grundsätzlich hat man bei der Gründung ein anderes Verhältnis zur Arbeit als im Angestelltenverhältnis. Gerade am Anfang, wenn man auf sich allein gestellt ist oder nur in einem kleinen Team arbeitet, ist man für alles verantwortlich. Wenn plötzlich Probleme auftauchen, muss man sie lösen und kann sich nicht wegducken oder auf das Ende der Arbeitszeit verweisen. Dies ergibt sich schon aus der Verantwortung, die man gegenüber Kunden und Kollegen hat.
Trotzdem darf permanente Überlastung kein Dauerzustand sein. Jeder Mensch hat eine Belastungsgrenze, auch wenn diese zum Teil sehr unterschiedlich ist. Überarbeitung, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum andauert, kann zu gesundheitlichen Problemen und zu Belastungen für das Familienleben führen.
Es sollte für Gründer also immer das Ziel sein, eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, auch wenn das für jeden natürlich eine persönliche Entscheidung ist, was Ausgewogenheit bedeutet. Wenn ein Unternehmen wächst, ist man als Gründer gut beraten, Aufgaben zu delegieren und nicht alles selbst zu erledigen, da dies zum einen das Wachstum bremst und zum anderen schnell zur Überlastung führen kann.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass man beim Gründen im Idealfall sehr motiviert ist und sich mit einem Thema beschäftigen kann, für das man brennt. Dadurch kommt einem die Zeit, die man arbeitet, vielleicht gar nicht so sehr wie Arbeit vor, sondern die Arbeit wird fast zum Hobby, das einem viel Freude bereitet. Insofern ist nicht nur die reine Anzahl an Stunden, die man damit verbringt zu arbeiten, entscheidend, sondern auch das wahrgenommene Stress- und Belastungslevel, an dem man sich orientieren sollte.
Für Gründerinnen und Gründer ist es wichtig, das stets genau im Auge zu behalten!

Work-Life-Balance nicht vergessen – Start up now! Bis zum nächsten Mal.

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