Neuland Campus: Ein Stück Zukunftsgeschichte auf dem platten Land

Renate Pörtner, Wirtschaftsförderung & Grundstücksangelegenheiten, Stadt Rietberg Andreas Sunder, Bürgermeister Rietberg, Markus Hüllmann, Kraft Maschinenbau, Dr. Heiner Wortmann, Wortmann & Partner, Anna Niehaus, Pro Wirtschaft Gütersloh, Alexander Kostka, Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Gütersloh, Christian Terhechte, Neuland-Medien (v.l.) (Foto: mawi)

Sie wollen Neues schaffen und Mehrwerte generieren: Unternehmer ganz unterschiedlicher Branchen entwickeln gemeinsam ein Zukunftsprojekt in Rietberg, das unter dem Namen Neuland Campus weit über die Region hinausstrahlen soll.

„Bei unserer Entscheidung waren wir manövrierfähig wie ein Sportboot“, blickt  Bürgermeister Andreas Sunder ein wenig stolz auf die Ratssitzung im Oktober zurück. Damals hatten alle Fraktionen der Stadt Rietberg für den Verkauf eines Grundstücks in unmittelbarer Nähe des Gartenschauparks an ein Konsortium aus regionalen Unternehmen und der Volksbank Bielefeld-Gütersloh als Hauptinvestor votiert.

„Wir alle sind überzeugt, dass hier ein Stück Zukunftsgeschichte geschrieben wird, die der Stadt und den Unternehmen nützt, so Andreas Sunder.

Noch steht auf dem Gelände der Wertstoffhof der Stadt Rietberg. Der soll im nächsten Jahr weichen und damit auf 9.500 Quadratmeter Fläche Platz geschaffen werden für den neuen Neuland Campus – den größten Coworking Space in Ostwestfalen-Lippe mit einer Bruttogeschossfläche von 4.500 Quadratmetern wie die künftigen Betreiber – Venjakob Maschinenbau, die Steuerberatungskanzlei Wortmann & Partner, Kraft Maschinenbau, die Kreishandwerkerschaft Gütersloh und der Büromöbelhersteller Febrü – betonen.
Der konkrete Zeitplan steht: In 2023 soll hier An den Teichwiesen der Neuland Campus seine Türen öffnen. Auf dem platten Land, mitten in der Natur, den großen Kletterpark vis-a-vis entsteht nicht nur einfach ein Gebäude mit 200 Arbeitsplätzen, vielmehr wird von hier aus eine Botschaft gesendet. Eine Botschaft, die eindeutiger nicht sein könnte: Dies ist der Ort, der Unternehmen die Möglichkeit bietet, sich zu vernetzen und Ideen zu generieren.

In Zeiten globalen Wettbewerbs ein ganz entscheidender Faktor.

„Es reicht nicht mehr aus, Arbeit neu zu denken, sondern Neues zu schaffen. In der Zusammenarbeit mit den Stärken anderer generieren wir am Neuland Campus Mehrwerte und schöpfen Potenziale, die im eigenen Unternehmen nur schwerlich greifbar oder sogar undenkbar scheinen“, beschreibt Christian Terhechte,

den schon seit einigen Jahren die Idee vom Neuland Campus umtreibt und der jetzt gemeinsam mit seinen Partnern, deren Wahl er nicht dem Zufall überließ, die Vision in die Realität umsetzen möchte. „Für mich war entscheidend, die interdisziplinäre Zusammenarbeit bereits bei der Entstehung des Campus sichtbar zu machen. Denn nur so kann auch die Power dieser Netzwerk-Innovation richtig gedeutet werden.“

Zusammenkommen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und Synergien zu nutzen

Das inhaltliche Konzept hinter der zukunftsweisenden Idee basiert auf einem starken kollaborativen Ansatz und adressiert verschiedene Zielgruppen: Der regionale Mittelstand, einschließlich produzierendes Gewerbe und Handwerk, soll hier einen inspirierenden Ort finden und sich untereinander vernetzen. Er kann aber auch von den hier ansässigen Kreativen, Freiberuflern und Startups profitieren. Bereichernd /Neue Potenziale lassen sich auch durch digitale Nomaden erschließen. Andocken wollen auch die regionalen Wirtschaftsförderer und die Hochschulen. Investoren haben ebenfalls die Möglichkeit, Zugang zu Startups und dem Mittelstand zu bekommen.

„Unabhängig von Branchen und Betriebsgrößen geht es darum, interdisziplinär zu arbeiten. Und so ist es durchaus möglich, dass der Handwerker mit dem Nerd und das Startup mit einem etablierten Mittelständler kooperieren“, beschreibt Medienunternehmer Terhechte die Philosophie des Campus, der für ihn ein Inbegriff für die Innovationskraft der Region ist.

„Wir müssen gedanklich immer einen Schritt voraus sein, um uns dauerhaft behaupten zu können. Hier entsteht ein idealer Ort, um kluge Köpfe zu vernetzen“, sagt Markus Hüllmann, Geschäftsführer Kraft Maschinenbau.

Und deshalb sind die Themen, die hier mit Leben erfüllt werden, vielfältig: Von der Automatisierung bis hin zum Cloudworking soll die Digitalisierung der Arbeitswelt unter dem Dach des Campus vereint werden. Damit das gelingen kann, sind eine eigene Cloud-Lösung plus Rechenzentrum vor Ort geplant.
Eine besondere Bedeutung kommt der Einrichtung zu. Inspirierende Denkräume, Orte zur Begegnung wie Werkstätten, Tagungs- und Austauschräume und eine Cafeteria gehören zum Konzept. Inklusive außergewöhnlicher Erlebnisse. Wie zum Beispiel der in die Erde eingelassene Raum, der einen ungewöhnlichen Ausblick verspricht und als ein Symbol für die Bodenständigkeit der Region zu interpretieren ist.
Und wen es eher in die Höhe treibt, der findet in einem der verschiedenen Baumhäuser, die im zweiten Bauabschnitt entstehen sollen, den richtigen Ort für seine Arbeit. Ein idealer Rückzugsort mitten im Grünen sind die Tiny Häuser, die ebenfalls geplant sind. Das sind nur einige Ideen, die das Campus Konzept ergänzen und die unter dem Nachhaltigkeitsaspekt weiterentwickelt werden.

„Es geht darum, Menschen anzuziehen und die Region bekannter zu machen“, sagt Terhechte,

den noch weitere Ideen umtreiben: So ist ein Maker Space für Jugendliche, also eine Art Schüler Labor, geplant. „Junge Menschen sollen mit dem Campus und den Unternehmen in Kontakt kommen und an Thematiken herangeführt werden, die sie für spätere Berufe begeistern.“ Für genauso interessant hält der Unternehmer einen Maker Space für den Prototypen-Bau, wo Unternehmen mit verschiedenen Materialien experimentieren, ausprobieren, die Ergebnisse am Markt testen und so zu einer erfolgreichen Lösung kommen. Angedacht ist auch ein Pop-up-Store für die Präsentation innovativer Produkte.

Menschen miteinander vernetzen

Das Betreiber-Konsortium handelt zwar regional, denkt jedoch weit über die Grenzen der Region hinaus. Und so steht die überregionale Vernetzung ganz oben auf der Agenda. Dank digitaler Technologien ist es ein Leichtes, in die Ferne zu schweifen. Virtuelle Räume zu schaffen, ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Und so darf man davon ausgehen, dass im Campuseigenen VR-Labor mal schnell mit einem Startup in Berlin der Austausch gepflegt wird.
Der besondere „Geist“ und die einzigartige Magnetwirkung des Campus scheinen angekommen zu sein, der Wunsch dabei zu sein, ist groß. Und obwohl der Spatenstich noch nicht erfolgt ist, haben 60 Unternehmer bereits ihr Interesse bekundet, feste Arbeitsplätze mitten im Grünen zu beziehen und einige Mitarbeiter als Unternehmensbotschafter vor Ort in diesem außergewöhnlichen Ambiente arbeiten zu lassen. Sie haben verstanden, dass sie von diesem besonderen Spirit und das motivierende Umfeld profitieren und sich so als attraktiver Arbeitgeber positionieren können.
Bürgermeister Andreas Sunder blickt mit Stolz auf das Projekt Neuland Campus in seiner Stadt und die innovativen Kräfte, die sich nun für die Umsetzung einsetzen.

„Der Herzschlag für den Campus ist so wesentlich kräftiger als wenn wir uns als Behörde um die Umsetzung kümmern würden. Zu groß ist die Motivation der Betreiber für einen erfolgreichen Abschluss.“

 


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