Lärm bedeutet Stress für den Menschen und führt im schlimmsten Fall zu gesundheitlichen Schäden. Auch in vielen Büros ist es um die Raumakustik nicht gut bestellt. Dabei lassen sich die Sprech- und Hörbedingungen präzise genau verbessern.
Der Kollege am Nebentisch spricht mit anderen, das Telefon klingelt, die Klimaanlage rauscht, der Drucker surrt, die PC-Tastatur klappert. Für viele Büromitarbeiter gehört diese vielschichtige Geräuschkulisse tagtäglich zum mehr oder weniger guten Ton.
Gestalterische und bauphysikalische Trends in der modernen Architektur von Bürogebäuden wie Glas, Beton und andere glatte Oberflächen stellen die Raumakustik zusätzlich vor besondere Herausforderungen. „Die Ansprüche an die Akustik in Büroräumen, die in vielen Unternehmen als Orte des Austausches und der Kommunikation gelten, sind heute sehr hoch“, sagt Dipl.-Betriebswirt Heinrich Schulte-Altedorneburg. Der Geschäftsführer der HS Objektraum GmbH & Co. KG mit Sitz in Greven weiß um die Problematik. Seit gut zwölf Jahren trägt er dazu bei, dass Räume einen besseren Hall bekommen und sich in ihnen die Akustik verbessert. Der Münsterländer hat ein Händchen für das gute „Raumgefühl“. In den ersten Jahren hat er gemeinsam mit einem Hersteller digitaler Textildrucke und einem Fachingenieur Akustik eigene Systeme entwickelt. Mittlerweile produziert das Unternehmen unter der Marke dikustik (digitale Akustik) spezielle Wand- und Deckensysteme sowie Raumteiler und hat sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen zum kompetenten Partner für Konzepte zur raumakustischen Optimierung etabliert.
Der Bedarf an Lösungen zur raumakustischen Optimierung ist groß.
Zahlreiche Studien belegen, dass bereits ein relativ geringer Geräuschpegel Stress begünstigt, die Konzentration und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und die Gesundheit negativ beeinflusst. Da verwundert es nicht, dass Lärm von vielen Beschäftigten als Störfaktor Nummer eins genannt wird. Dabei ist nicht die Lautstärke das Entscheidende: Störquelle Nummer eins sind vielmehr Gespräche beziehungsweise sprachliche Informationen, die wir zwar nicht hören wollen, aber verstehen können. Darüber hinwegzuhören fällt schwer, zumindest das Unterbewusstsein bleibt „auf Empfang“.
Die Ruhe hören und spüren: The „Look of quietness“
Eine akustisch gut gestaltete Büroumgebung trägt maßgeblich zu einer ungestörten und konzentrierten Arbeitsatmosphäre bei. Sie fördert die Produktivität, die Arbeitszufriedenheit und das Wohlbefinden und ist damit ein wichtiger Faktor für Motivation am Arbeitsplatz. Eine gute Raumakustik ist jedoch längst nicht nur „nice-to-have“, sondern auch von Seiten des Gesetzgebers gefordert, der für das Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten genaue Regelungen festgelegt hat: In Abhängigkeit vom Raumvolumen und der jeweiligen Nutzungsart stehen die Begrenzung des Lärmpegels, die Optimierung der Nachhallzeit sowie die Sprachverständlichkeit im Vordergrund.
Wie kann dieser „Look of quietness“, wie es der Raumakustik-Spezialist kommuniziert, aussehen?
„Oft sind spezielle Absorbersysteme notwendig, die ein behagliches Umfeld für das konzentrierte Arbeiten oder die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern ermöglichen. Dabei bestimmen die Aufgaben und Tätigkeiten maßgeblich das raumakustische Konzept“, beschreibt Schulte-Altedorneburg. Mithilfe raumakustischer Messungen vor Ort erarbeite er sich objektive Kriterien zur Beurteilung der Planungsanforderungen. Diese bilden die Grundlage für die optimale Abstimmung der absorbierenden Elemente. Um den Aufwand bei kleineren Räumen geringer zu halten, ermöglichen Simulationen über Raumakustik-Rechner Planungen zur Raumakustik für die unterschiedlichen Nutzungen. „Durch Absorber an den Raumbegrenzungsflächen Wand, Boden und Decke werden die Reflektionen und damit auch der Geräuschpegel insgesamt reduziert. Die raumakustische Optimierung in Räumen erfolgt also zunächst über die grundsätzliche Reduktion der Nachhallzeiten“, so der Unternehmer.
Die sinkenden Nachhallzeiten im Raum verbesserten die Sprachverständlichkeit, was sich in größeren Räumen mit vielen Personen nachteilig auswirken könne. Um nun gegebenenfalls auch die gestiegene Sprachverständlichkeit zu reduzieren, sei die korrekte Platzierung schirmender absorbierender Elemente im Raum notwendig. „Diese lenken und reduzieren den Schallanteil in einem geschlossenen Raum“, beschreibt Schulte-Altedorneburg, der verschiedene Produktlinien je nach Raumsituation und Nutzung anbietet und damit neben der Akustik auch die Optik positiv beeinflusst.
So werden zum Beispiel bei dem System „dikustik image“ hochwertige digitale Textildrucke auf einen leichten Aluminiumrahmen in minutenschnelle aufgezogen oder gewechselt. Hinter dem Motiv versteckt sich das akustisch wirksame Material. Damit sind Bilder und auch ganze Wandverhüllungen sowie schallschirmende Raumteiler möglich. Sollen Arbeitsbereiche oder -plätze abgeschirmt werden, dann leisten die vielseitigen Schallabsorber von „dikustik textile“ hilfreiche Dienste, die sich als Wandelemente oder Raumteiler einsetzen lassen.
In Räumen, wo Schall sich ungehindert ausbreiten kann und weder Wand noch Decke die Installation von Schallabsorbern erlaubt, schafft „dikustik mono“ ein gutes Raumgefühl auf der Basis von abgestimmter Akustik in Verbindung mit variablem Blickschutz. Das Interesse an raumakustischen Konzepten ist in den letzten Jahren größer geworden. Unternehmen erkennen immer mehr, dass Investitionen in eine angenehme Arbeitsatmosphäre lohnenswert sind. „Dafür bekommen sie auch etwas zurück – eine hohe Motivation und Leistungsbereitschaft“, sagt Heinrich SchulteAltedorneburg.
Weitere Informationen: www.dikustik.de