Das erste geförderte Projekt der REGIONALE 2025 in Südwestfalen steht fest. „Blockchain für die Supply Chain“ heißt das Vorhaben der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede.
In dem Projekt geht es darum, mittelständische Unternehmen mit der noch neuen Blockchain-Technologie vertraut zu machen. Sie sollen an konkreten Beispielen aus ihrem Alltag erfahren, wie sie diese für ihre Lieferketten nutzen können. „Das Projekt der Fachhochschule unterstützt die national und international gut vernetzten Familienunternehmen am starken Wirtschaftsstandort Südwestfalen“, so NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. „Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie wird die hohe Innovationskraft der Unternehmen weiter gefördert. Das Projekt ist somit eine tolle Ergänzung zu den nordrhein-westfälischen Initiativen wie dem Blockchain-Reallabor im Rheinischen Revier und Blockchain Europe in Dortmund.“
Engagierter Partner im Projekt „Blockchain für die Supply Chain“ der FH Südwestfalen, ist das Unternehmen EGGER, einer der modernsten Betriebe für Holzverarbeitung in Europa, der den Einsatz der Blockchain-Technologie prüft, um für eine typische Lieferkette maximale Transparenz zu schaffen. Im konkreten Fall wird Holz aus dem Stadtforst Brilon bei EGGER verarbeitet, in der Unternehmensgruppe weiter veredelt und schließlich beim Kunden zu einem Möbelstück verarbeitet. Kauft ein Verbraucher dieses Möbelstück, soll er künftig nachverfolgen können, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und entsprechend zertifiziert ist. Diese Rückverfolgbarkeit über die Supply Chain sowie der Nachweis der Holzherkünfte ist für EGGER aktuell sehr zeitaufwändig.
„Die Blockchain-Technologie hilft, diese Prozesse transparent abzubilden und zu vereinfachen. Durch die besonderen Eigenschaften der Blockchain-Technologie sind die Zertifikate fälschungssicher und somit vertrauenswürdig“, so Prof. Dr. Stefan Lier von der FH Südwestfalen und Martin Ansorge, Werksleiter Finanzen/Verwaltung bei EGGER.
„Die Blockchain-Technologie für die ‚Lieferketten der Zukunft‘ zu nutzen, trifft auf großes Interesse bei den Unternehmen in Südwestfalen“, betont Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises. In dem Projekt der REGIONALE 2025 werden daher verschiedene Lieferketten und Anwendungsbeispiele geprüft – auch aus der Automobilzulieferindustrie und dem Handel. Hier lassen sich beispielsweise Bestellungen, Auftragseingänge, Bestätigungen und andere relevante Informationen innerhalb der Lieferkette einfacher und vertrauenswürdiger abwickeln. Seit November läuft das Projekt der REGIONALE 2025. Prof. Dr. Stefan Lier, der das Projekt an der FH Südwestfalen mit seinem Team und der Hochschule Ruhr-West koordiniert, ist bislang sehr zufrieden: „Die Unternehmen bringen eine hohe Begeisterung mit, sind sehr innovationsfreudig und technologieoffen“.
Anwendungsbeirat hilft, Wissen auszutauschen und weiterzugeben
Eine Besonderheit des Projekts: Es gibt einen Anwendungsbeirat. Hier tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus den beteiligten Unternehmen aus und bekommen externe Unterstützung. Was hier besprochen wird, bleibt aber nicht hinter verschlossenen Türen. Im Gegenteil. „Schon jetzt werden weitere interessierte Unternehmen aktiv informiert. Am Ende des Vorhabens wird es Leitfäden geben, die Firmen aufzeigen, für welche Geschäftsprozesse sich die Blockchain-Technologie in Südwestfalen eignet und wie sie diese in den eigenen Arbeitsalltag übertragen können“, sagt Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur.
Das Projekt „Blockchain für die Supply Chain“ war das erste Vorhaben der REGIONALE 2025, das drei Sterne erhielt und damit seine Arbeit aufnehmen konnte.