Alleinerziehende Mütter stehen oft vor der Herausforderung, Kindererziehung und Berufsausbildung miteinander zu vereinbaren. Warum nicht eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren?
„Mir ist wichtig, dass ich für mein Kind da sein kann, dass ich es fördere und unterstütze, damit es einen guten Start ins Leben hat. Gleichzeitig ist mir aber bewusst, dass ich ohne eine gute Berufsausbildung nicht in der Lage sein werde, meine kleine Familie zu finanzieren“, sagt Joesy Stutzke*.
Dann erfuhr die 24-Jährige von der Möglichkeit, über die START NRW GmbH eine Teilzeitausbildung zu absolvieren. Sie vereinbarte einen Termin mit Frank Wille, dem Niederlassungsleiter des Personaldienstleisters in Bielefeld. „Dort fühlte ich mich gleich gut aufgehoben und beraten“, berichtet Joesy Stutzke.
Schnell war Frank Wille klar, dass die junge Mutter gut zu einem Kundenunternehmen, dem Schilder & Schriften Service in Bielefeld, passen könnte. Bei einem Schnuppervormittag lernten sich die Inhaberin Annette Oberschelp und Joesy Stutzke kennen. „Das passt“, fanden beide schon nach wenigen Stunden. Im September kann die alleinerziehende Mutter ihre Ausbildung in Teilzeit beginnen. Ihre Wochenarbeitszeit beträgt 30 Stunden, inklusive der Schulstunden. „Glücklicherweise kann ich auf die Unterstützung meiner Eltern und Freunde bauen“, erzählt sie. Mit einer Freundin habe sie bereits vereinbart, dass sie die Kinder abwechselnd in die Kita bringen. „Viele Alleinerziehende sind gut organisiert und sehr verantwortungsbewusst“, meint Frank Wille. Von diesen Eigenschaften profitiere auch der Ausbildungsbetrieb.
Grundsätzlich kommt eine Teilzeitausbildung für diejenigen in Frage, die aufgrund von Betreuungsverpflichtungen nicht die Voraussetzungen für eine Ausbildung in Vollzeit haben. START NRW schließt mit Joesy Stutzke einen Ausbildungsvertrag und mit dem Schilder & Schriften Service, der dieses Jahr 30-jähriges Bestehen feierte, einen Kooperationsvertrag. Zudem übernimmt der Personaldienstleister das gesamte Ausbildungsmanagement und unterstützt den Ausbildungsbetrieb bei der Betreuung. „Das entlastet uns sehr“, weiß Jil Oberschelp aus bereits erfolgten Ausbildungskooperationen. „Wir übernehmen die fachliche Ausbildung und den Rest erledigt START NRW“, freut sie sich. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Auszubildenden zwei Ansprechpartner hätten. „Wenn sie sich nicht trauen, mit dem Chef zu sprechen, ist da noch START NRW. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.“
Bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht. Die Teilzeitausbildung kann eine Chance für Alleinerziehende, aber auch für Ausbildungsbetriebe sein, die so verantwortungsbewusste und zuverlässige Auszubildende gewinnen.
Interessierte Unternehmen können sich an die START NRW-Niederlassungen wenden.
Weitere Informationen: www.start-nrw.de
* Der Name wurde geändert.