Vier junge Gründer haben in der garage33 die digitale Logistikplattform Cargoboard gegründet, um den Transport schneller zu organisieren. Wie die Idee entstand und welche Ziele die Paderborner in den kommenden Monaten anstreben, erläutert einer von ihnen, Richard Kleeschulte.
m&w: Herr Kleeschulte, skizzieren Sie Ihre Geschäftsidee
Richard Kleeschulte: Cargoboard ist eine digitale Logistikplattform, die es gewerblichen Versendern ermöglicht, online mit wenigen Klicks Frachtpreise zu kalkulieren und die Transporte zu buchen. E-Mail-Anfragen entfallen ebenso wie das Zusammenrechnen eines Preises aus etlichen Tabellen (Fracht, Maut, Dieselzuschlag, Nebenkosten). Bei der Abwicklung sind wir der Erstspediteur/Vertragspartner und damit der erste Ansprechpartner für unsere Kunden für Service, Abrechnung und Haftung. Die Transporte selbst werden über das Stückgutnetzwerk der CargoLine abgewickelt.
m&w: Wie hat sich aus Ihrer Idee die Leidenschaft entwickelt, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Richard Kleeschulte: Die Idee zu Cargoboard ist in einem zweitägigen Disrupt Workshop in der Garage33 in Paderborn entstanden. Ziel des Workshops war es, neue, digitale Geschäftsmodelle für die CargoLine zu entwickeln. In unserem Team ist die Idee einer vollumfänglichen Logistikplattform entstanden. Die Idee hat uns seit dem Sommer 2018 nicht mehr losgelassen. Wir vier Gründer Lukas Petrasch, David Port, Artur Nachtigal und ich waren so von ihr überzeugt, dass wir zusammen mit der CargoLine ein neues Unternehmen gegründet haben.
m&w: Welche Lösungsmöglichkeiten bieten Sie und wo liegt der Nutzen?
Richard Kleeschulte: Cargoboard ermöglicht seinen Kunden den Zugang zu einem europäischen Stückgutnetzwerk und erschließt dabei einen neuen Vertriebskanal. Nach Angabe von Versand- und Empfangsort sowie der Art und Größe des Transports können auf unserer Plattform Transportpreise kalkuliert und gespeichert werden. Bei der Transportbuchung stehen neben der Auswahl unterschiedlicher Transportprodukte (Standard, Express, Wunschtermin & Same-Day) zusätzliche Services wie Avisierung oder Versicherungen zur Verfügung.
Anders als ein Vergleichsportal ist Cargoboard als Erstspediteur zuständig für den Service und steht seinen Kunden zur Seite, wenn einmal etwas nicht funktioniert. Gerade diesen Service schätzen unsere Kunden sehr, was man in den vielen positiven Bewertungen auf trustpilot sehen kann.
m&w: Hatten Sie Probleme bei der Finanzierung?
Kleeschulte: Cargoboard ist ein so genanntes Corporate-Startup der CargoLine. Das heißt, dass wir in unserem fast einjährigen Entwicklungs- und Gründungsprozess als Angestellte der CargoLine an dem Projekt gearbeitet haben. Die CargoLine ist als Gesellschafterin der neu gegründeten Cargoboard GmbH & Co. KG beteiligt, wodurch die Finanzierung des jungen Unternehmens gesichert ist.
m&w: Wie viele Mitarbeiter haben Sie bzw. wie wollen Sie Ihr Personal rekrutieren?
Richard Kleeschulte: Neben den vier Gründern beschäftigt Cargoboard vier weitere Angestellte und einen Freelancer. Der Rekrutierungsprozess läuft bisher über Ausschreibungen an der Universität Paderborn und das persönliche Netzwerk. Das Team besteht aus absoluten Fachleuten in den Bereichen Logistik, Marketing und IT.
m&w: Haben Sie den Markteintritt schon vollzogen?
Richard Kleeschulte: Der Marktstart erfolgte Anfang April 2019 passend zur Gründung und verlief für uns sehr positiv.
m&w: Mit welchen Problemen / Herausforderungen beschäftigen Sie sich aktuell?
Richard Kleeschulte: Eine fundamentale Herausforderung ist die Sicherstellung von gesundem Wachstum von Cargoboard. Darunter fällt beispielsweise die ständige Optimierung interner Prozesse oder die Suche nach qualifiziertem IT-Personal zur Weiterentwicklung der Plattform, welches sich als schwierig gestaltet.
m&w: Was war für Sie bisher der größte Erfolg?
Richard Kleeschulte: Hier sind zwei zu nennen: Das war der Moment der ersten Auftragsbuchung und die kontinuierliche Steigerung der Auftragszahlen. Außerdem zu erwähnen, ist das positive Feedback, dass wir von unseren Kunden erhalten.
Sind Sie mit der bisherigen Entwicklung zufrieden?
Richard Kleeschulte: Ja, sehr und so soll es auch weitergehen. Ein weiteres Projekt ist beispielsweise der globale Import / Export, über die Grenzen Europas hinaus.
Weitere Informationen: https://cargoboard.de